buck moon - nous (c40)
C: Gut. Dann gehen wir mal zum nächsten Tape. Das Kollektiv heißt Buck Moon. Das Tape hat einen französischen Titel…
B: Buck Moon? Klingt ja eher sehr unfranzösisch. Aber gut, mit Raymond Domenech und Didier Deschamps als Nationaltrainern geht es schon rustikaler zu.
C: Buck Moon ist zur Hälfte aus Mönchengladbach, und die andere Hälfte aus… Koblenz?
B: Wie? Ich dachte aus Frankreich.
C: Nein, der Titel ist französisch. Die heißt glaube ich Nous. Was heißt’n das überhaupt?
B: Mous?
C: Ein Südamerikaner kann natürlich kein Französisch.
B: Ich als Serbokroate bin da völlig raus. Pfff. Das ist für mich ein… (ahnungslos, sucht nach Worten) Potemkin’sches Dorf!
C: Das sind zwei sehr interessante Spieler. Der aus Mönchengladbach hat ein Label, das heißt Econore…
B: (sieht seine Vermutungen bestätigt) Da wollt‘ ich schon fragen danach…
C: Und der andere auch, das gibt’s noch nicht so lange. Hat auch ‘nen französischen Namen…
B: (schaltet sich ein) Ach, warte! Kommt der aus Münster? Ich hatte das Gefühl die beiden Label haben irgendwas miteinander zu tun. Grisaille?
C: Genau!
B: Auf allen Trainingsplätzen dieser Welt zuhause! (lacht)
C: Ja. Ich in Südamerika!
B: Das ist im Süden!
C stimmt! (Gelächter). Witzigerweise hab ich das erste Zusammenspiel von denen gesehen. Das wäre mir nie aufgefallen, wenn sie mir das nicht gesagt hätten. Sehr viele Gitarren, sehr (unverständlich) moogig und supergut zusammengespielt. Das Konzert war super, und seitdem haben sie schon drei, vier Veröffentlichungen gemacht, und die waren alle gut, fand ich. Und deshalb habe ich sie gebeten, dass sie mir auch mal eine machen, und das ist jetzt die hier. Bloß haben sie hier ein neues Spielelement: Sie singen nämlich!
B: Unglaublich!
C: Auf meinem Platz sieht man das nicht so oft!
B: Überraschend!
C: (skippt zum nächsten Stück. Beide lauschen). Ja, man kann die Inspiration nicht ganz verleugnen.
B: Da wird die ganze Breite des Spielfelds ausgenutzt. Gefällt mir gut.
C: Da werden die Noise-Wurzeln gefeiert, was ich auch sehr gern mag. Das ist südamerikanisch.
B (entschieden): Nee nee, wenn überhaupt amerikanisch, dann eher latein- oder US-amerikanisch, das ist schon recht körperbetont.
C: Der Raum, den sie da beschreiben ist US-amerikanisch, hast recht. (Pause) Hier ist schon sehr viel Stimme.
B: Aber das ist ja auch angenehm, nachdem der Fußball so europazentriert geworden ist. Also ich spreche noch nicht von Saudi-Arabien, weil das ist dann die nächste große…
C (unterbricht) Aber das ist schon so ein bißchen der Gegenentwurf hier, man versucht, so eine Uralt-Spielidee in die Neuzeit hinüber zu retten. Wobei mir das auch schwerfällt…. Also ich könnte das nicht datieren, was ich da gerade höre.
B: Ich finde das ist eine Synthese aus mehreren Spieleinflüssen…
C: Ja.
B: …die auch gar nicht unbedingt aus der gleichen Ecke und der gleichen Zeit kommen.
C: (skippt)
B: Oh! Gleiche Seite? (halb erstaunt, halb bewundernd) Die ziehen das Spielfeld auf jeden Fall ganz schön weit auseinander.
C: das sind glaube ich auch die zwei… also die Doppelspitze bei dem Team. Ich weiß nicht wo die sich kennengelernt haben. Und auch die Labels sind schon unterschiedlich.
B: Im positiven Sinn sehr eigenwillige Spielauffassung. Und man darf gespannt sein, wohin die Reise geht.
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